Niedererzgebirgische Eisenbahn Chemnitz - Zwickau
Die Bahn durch das sächsische Erzgebirgsvorland
Die Niedererzgebirgische Eisenbahn
Chemnitz - Glauchau - Zwickau
Gesamtlänge : 48,6 km
Baubeginn : 25. Juni 1855
Eigentümer : die königlich sächsische Staatseisenbahn und deren Nachfolger
Eröffnung : 15.11.1858
Teilstückeröffnung:
- Zwickau - Glauchau - : 11. Januar 1858 ( nur für Güterverkehr )
- Chemnitz - Glauchau : 15. November 1858
Von den fortschrittlichen Bürgern, aus den Städten Chemnitz, Zwickau, Glauchau und anderen umliegenden Städten, wurde mit Nachdruck der Bau einer Eisenbahn von Chemnitz nach Zwickau gefordert. Durch die Eingaben von allen Seiten, kam es im Januar und Februar 1855, das sich die erste Kammer des sächsischen Landtages intensiv mit dem Bahnbau befasste und mit einer Regierungseingabe an die zweite Kammer übergab.
Am 3.Mai 1855 kam es in der zweiten Kammer zu einer Sitzung, die im Abschluss mit 63 Stimmen gegen 1 Stimme, den Bahnbau beschlossen hat.
17 705 mit einem Schnellzug in Richtung Zwickau um 1900 am Bahnsteig 11 im Chemnitzer Hauptbahnhof.
Interessant sind die Trassenvorschläge die es für die Niedererzgebirgische Eisenbahn gab. Die Varianten sahen wie folgt aus:
1.) Chemnitz – Wuestenbrand – südlich um Hohenstein-Ernsthal über Bernsdorf –Lichtenstein nach Zwickau
2.) Chemnitz – Grüna – Thierfeld – Hartenstein – Wildenfels – Zwickau
3.) Chemnitz – Dittersdorf – Thalheim – Zwönitz – Lößnitz – Zelle – Zwickau
Für die entgültige Linienführung über Wuestenbrand – Hohenstein–Ernsthal – Glauchau –Zwickau sprach vor allem die Kürze der Strecke , die vorteilhaften Steigungs- und Neigungsverhältnisse, ab Hohenstein dem Lungwitzbachtal folgend bis Glauchau und von da ab dem breiten Muldental ohne große geographische Hindernisse Zwickau zu erreichen.
Entscheident waren auch die gleichgünstigen Entfernungen dieser Streckenführung zu den Städten Limbach und Lugau mit seinen Kohlevorkommen, denn zeitgleich wurde eine Bahn von Wuestenbrand nach Lugau zu den Kohlegruben voran gebracht, von der Chemnitz – Würschnitzer Eisenbahn Gesellschaft. Mit dieser Bahn konnten die aufstrebenden Industriebetriebe in Chemnitz aus dem Oelsnitzer Revier preisgünstig mit Kohle versorgt werden.
Die Projektanten sahen auch große Schwierigkeiten bei den tiefen Tälern im Bereich Lichtenstein – Mülsengrund, die einen erhöhten Kostenaufwand dargestellt hätten.
17 711 um1912 mit einem Schnellzug zwischen Siegmar und Grüna.
Man beschloss daher die Bahn über Glauchau zu bauen, wobei für den Bahnbau 4 Millionen Taler bewilligt worden.
Gleichzeitig entschloss man sich eine Flügelbahn von Schönbörnchen nach Gößnitz zu bauen, um die Verbindung von Chemnitz nach Leipzig zu verkürzen.
Von den 4 Millionen Talern wurden verwendet:
3,5 Millionen Taler auf den zweigleisigen Streckenabschnitt Chemnitz – Zwickau 48,6 km
0,5 Millionen Taler für die eingleisige Flügelbahn Schönbörnchen – Gößnitz. 12,7 km
Unterwegs hinter Grüna in Richtung Wüstenbrand ein Reisezug bespannt mit einer sächsichen Baureihe 38.2
Mit dem Bahnbau wurde am 25.06.1855 begonnen. Der Teilabschnitt Glauchau – Zwickau war zuerst fertiggestellt, so dass man am 11.01.1858 auf diesem Streckenabschnitt den ständigen Güterverkehr einrichtete.
Das Hüttengrundviadukt, links mit einem Reisezug bespannt mit einer sächsichen 38.2 und rechts mit einer sächsichen 17.7
Der Bauabschnitt Glauchau – Chemnitz dauerte durch die topographischen Verhältnisse, insbesondere die Errichtung der Eisenbahnviadukte über den Lungwitzbach auf der östlichen Seite des Bahnhofes Glauchau und den über den Hüttengrund bei Hohenstein – Ernsthal bis zum Herbst 1858.
Am 15.11.1858 wurde die Niedererzgebirgische Eisenbahn dem Betrieb übergeben.
Einfahrt eines Reisezuges mit einer Lok der Reihe 17.7 in den Bahnhof Glauchau aus Richtung Zwickau.
Mit der Eröffnung dieser Bahn, was eine Fortführung der Riesa – Chemnitzer Eisenbahn darstellte, wurde gleichzeitig eine Verbindung der westlichen Staatseisenbahn hergestellt ( Leipzig – Zwickau/Werdau - Hof und Riesa – Chemnitz – Zwickau ) wodurch eine neue Verwaltungsorganisation in Kraft trat.
Ansichten vom alten Bahnhof Zwickau
Im westlichen Teil Sachsens, durch die königliche Direktion der westlichen Staatseisenbahnen und im östlichen Teil durch die königliche Direktion der östlichen Staatseisenbahnen. Beide Direktionen waren nicht durch eigene Gleisverbindungen miteinander verbunden, eine Verbindung beider Direktionen gab es nur über die Leipzig – Dresdner Eisenbahn Gesellschaft. Erst mit der Eröffnung der Linie Dresden – Chemnitz im Jahre 1869, mit dem Lückenschluß zwischen Freiberg und Flöha, gab es einen Zusammenschluss beider Direktionen.
Chemnitz Hbf
Bahnhof : ab 01.09.1852
Streckenkilometer : 79,717
Höhe : 306 m über Normalnull
Streckenkilometer : 79,717
Höhe : 306 m über Normalnull
Ansicht vom Chemnitzer Hbf vor dem Umbau.
Loktransport von Hartmann nach dem Hauptbahnhof. | Der Chemnitzer Hbf nach dem Umbau. | Chemnitz Hbf. |
Chemnitz Hbf. | Chemnitz Hbf. |
Der Umbau und Ausbau der Strecke im Stadtbereich von Chemnitz
Als man die Bahn von Chemnitz nach Zwickau baute, war in den Städten noch kein solcher Betrieb wie heute. Meist lagen die Bahnhöfe vor den Toren der Stadt. Aber die Industriestadt Chemnitz wuchs rasch heran und der Verkehr auf Straße und Schiene nahm bedeutend zu, so das man sich nach den Jahren nach 1900 dazu entschloss die Bahnstrecke vom Strassenverkehr zu trennen.
In Chemnitz musste bei der Ausfahrt aus dem Hauptbahnhofahnhof im Bereich der Dresdner Straße, der Zug in Schrittgeschwindigkeit einem Mann mit einer Glocke folgen, welcher die Straße frei machte für die sichere Ausfahrt des Zuges.
Der Mann mit der Glocke von Chemnitz am Dresdner Platz musste in dem Bereich vor dem Zug herlaufen und den Strassenverkehr zu warnen.
Im Februar 1906 begannen die Umbauarbeiten, dazu wurde der Bereich vom Hauptbahnhof, über den Dresdner Platz bis nach Altchemnitz abgesenkt und von Altchemnitz bis zum Kohlenbahnhof, dem heutigen Kappel die Strecke angehoben. Dazu wurde der Abschnitt Chemnitz Hbf bis Chemnitz Süd sechsgleisig und weiter bis zum Kohlebahnhof viergleisig ausgebaut. Am 01.10.1908 wurde ein weiterer und neuer Haltepunkt Chemnitz Süd an der Strecke Chemnitz - Zwickau in Betrieb genommen.
Und am 15.11.1909 waren die Gleisbauarbeiten zwischen Chemnitz Hbf und dem Kohlebahnhof abgeschlossen und die Hochgleise fertiggestellt.
75 547 vom Bw Chemnitz Hbf, ca.1964 und 75 510 vom Bw Glauchau, ca.1965 ( Foto G. Meyer ) zwischen Chemnitz Hbf und Chemnitz Süd unterwegs.
Chemnitz Süd
Haltepunkt : ab 01.10.1908
Streckenkilometer : 81,825
Höhe : 309 m über Normalnull
Ansicht vom Südbahnhof
Die neue viergleisige Eisenbahnbrücke über die Annaberger Straße zwischen Chemnitz Süd und Chemnitz Mitte mit einem Vorortzug in den dreißiger Jahren.
Nicolaivorstadt Chemnitz / Chemnitz Mitte
Haltepunkt : ab 09.01.1860
Streckenkilometer : 82,848
Höhe : 312 m über Normalnull
Streckenkilometer : 82,848
Höhe : 312 m über Normalnull
Ansicht vom Nicolaibahnhof, der ersten Haltestelle.
Chemnitz Kappel Güterbahnhof / ehemals Kohlenbahnhof
Güterbahnhof : ab 01.06.1880
Streckenkilometer : 83,480
Höhe : 314 m über Normalnull
Chemnitz Wanderer Werke / Chemnitz Schönau
Haltepunkt : ab 26.11.1940
Streckenkilometer : 85,53
Höhe : 319 m über Normalnull
Streckenkilometer : 85,53
Höhe : 319 m über Normalnull
Siegmar / Chemnitz Siegmar
Haltestelle : ab 15.11.1858
Bahnhof : ab 01.02.1865
Streckenkilometer : 88,010
Höhe : 325 m über Normalnull
Streckenkilometer : 88,010
Höhe : 325 m über Normalnull
Ansicht vom Bahnhof Siegmar
Grüna
Haltepunkt : ab 15.11.1858
Streckenkilometer : 91,253
Höhe : 350 m über Normalnull
Streckenkilometer : 91,253
Höhe : 350 m über Normalnull
Ansicht vom Haltepunkt Grüna
Wüstenbrand
Haltestelle : ab 15.11.1858
Bahnhof : ab 01.01.1862
Streckenkilometer : 94, 317
Höhe : 378 m über Normalnull
Streckenkilometer : 94, 317
Höhe : 378 m über Normalnull
Ansichten vom Bahnhof Wüstenbrand
Hohenstein - Ernsthal
Bahnhof : ab 15.11.1858
Streckenkilometer : 98,230
Höhe : 343 m über Normalnull
Streckenkilometer : 98,230
Höhe : 343 m über Normalnull
Bahnhof Hohenstein Ernsthal im Jahre 1016.
St.-Egidien
Bahnhof : ab 15.11.1858
Streckenkilometer : 104,914
Höhe : 283 m über Normalnull
Streckenkilometer : 104,914
Höhe : 283 m über Normalnull
Bahnhof St.-Egidien mit Belegschaft.
Blick auf Niederlungwitz mit Kirche und der Bahn im Hintergrund mit dem Block.
Impressionen vom Block in Niederlungwitz aus den dreißiger Jahren, auch wenn die Bildqualität nicht die beste ist,
sächsische 75.5 auf der Fahrt in Richtung St.-Egidien.
38 275 vom Bw Glauchau bei der Ausfahrt aus Glauchau in Richtung St.-Egidien.
Glauchau
Bahnhof : ab 15.11.1858
Streckenkilometer : 112,140
Höhe : 244,46 m über Normalnull
Streckenkilometer : 112,140
Höhe : 244,46 m über Normalnull
Der alte Bahnhof Glauchau mit einer Lok der Reihe III bT
Schönbörnchen / ab 04.10.1931 Glauchau Schönbörnchen
Haltestelle : ab 01.11.1858
Bahnhof : ab 01.05.1905
Streckenkilometer : 115,992
Höhe : 258 m über Normalnull
Streckenkilometer : 115,992
Höhe : 258 m über Normalnull
Mosel
Haltestelle : ab15.11.1858
Bahnhof : ab 01.01.1875
Streckenkilometer : 120,542
Höhe : 257 m über Normalnull
Streckenkilometer : 120,542
Höhe : 257 m über Normalnull
Ansicht vom Bahnhof Mosel
Oberrothenbach
Haltepunkt : ab 01.05.1886
Streckenkilometer : 122,794
Höhe : 264 m über Normalnull
Streckenkilometer : 122,794
Höhe : 264 m über Normalnull
Zwickau Haltepunkt / ab 01.06.1924 Zwickau Pölbitz
Haltepunkt : ab 01.04.1895
Streckenkilometer : 125,828
Höhe : 271 m über Normalnull
Streckenkilometer : 125,828
Höhe : 271 m über Normalnull
Ansicht des Haltepunktes Zwickau Pölbitz
Zwickau Hbf
Bahnhof : ab 06.09.1845
Streckenkilometer : 128,353
Höhe : 288 m über Normalnull
Streckenkilometer : 128,353
Höhe : 288 m über Normalnull
Ansicht vom alten Bahnhof Zwickau